Urbanathlon Hamburg – 2012
25. Aug 2012, 10:00 UhrGestern, 25.08., wurde in Hamburg zum dritten Mal der Men’s Health Urbanathlon ausgetragen. In 14 Metropolen weltweit findet dieser einzigartige Hindernislauf statt und da sich mein Fitnessstudio gleich ein ganzes Packet an Startplätzen gesichert und überaus großzügig gezeigt hat, durfte auch ich dabei sein, denn der Lauf an der Elbmeile war innerhalb weniger Tage ausgebucht.
Zusammen mit 4.000 Teilnehmern ging es auf die 11 km, die zusätzlich durch 12 Hindernisse und rund 1.000 Stufen versüßt wurden. Die 11 km machten mir als Langstreckenläufer wenig Sorge, aber Hindernisse waren neu für mich. Besonders das „Monkey Business“, eine Überkopf-Stangenkonstruktion, an der man sich ganze 8m lang entlang hangeln muss, flößte mir doch etwas Respekt ein.
Aber nach dem Start galt es, nach etwa einem Kilometer, erst einmal den „Happy Dumpster“, einen etwa 2m hohen Müllcontainer zu bezwingen und anschließend unter einem LKW der THW durchzukriechen. Nach einer kleinen Laufetappe folgte dann auch schon mein Angsthindernis und bedingt sollte ich Recht behalten. Die 8m waren nicht das Problem, mehr die Stangen, die für jemanden wie mich, der nicht ganz so groß geraten ist, doch etwas hoch angebracht waren. Also mit Anlauf auf das Hindernis zugestürmt und mit einem beherzten Sprung die Stangen gegriffen. So konnte ich dieses Hindernis doch recht gut meistern und weiter ging es in Richtung „Wall Street“, einer senkrechten Holzwand, der die nächste größere Herausforderung, die allseits gefürchtete „Halfpipe“ folgt.
Sie ist 3,3m hoch und mitunter sehr glatt. Statt für die angebrachten Seile, entscheide ich mich für meine, am Monkey Business bewährte Methode, und renne mit großer Geschwindigkeit auf die Pipe zu, um so bis fast zur Oberkante zu gelangen. Dann musste ich mich nur noch an der Kante hochziehen, um auch diese Barriere hinter mir zu lassen. Super, die großen Hammerteile waren abgehakt und es war Zeit, sich auf der folgenden, größeren Laufetappe etwas zu erholen, wenngleich uns der Veranstalter immer wieder mit der ein oder anderen Treppe bei Laune hielt.
Nach einer Kletter-Kriech-Einheit erwartete uns dann der sogenannte „Sand Bag Attack“. Hier müssen 10kg schwere Sandsäcke geschultert und 75m im Sprint über den Elbstrand mit seinem feinen Sand geschleppt werden. Das empfand ich, dank meiner guten Kondition, weniger anstrengend, was nun folgte, dafür umso mehr. Bergauf, Bergab, Treppauf, Treppab begann eine Schlangenlinientour durch die Parkanlagen oberhalb des Altonaer Fischereihafens. Es waren zwar insgesamt „nur“ etwa 1000 Stufen, gefühlt waren es aber deutlich mehr.
Aber auch in Sachen Hindernisse waren wir noch lange nicht durch, auch wenn ich das Zählen längst aufgegeben hatte. Zum einen wurde dem Kreuz und Quer durch den Park noch ein 15m langes Stangenlabyrinth in den Weg gestellt, durch das man sich seinen Weg suchen musste, zum anderen musste weiter unten ein 30m langer, teilweise bis zu 2m hoher Stapel aus 1.600 dicht an dicht liegenden Altreifen , genannt „The Tyrenator“, überwunden werden. Das Ziel schon in greifbarer Nähe, ging es nach ein paar Metern aber erst noch einmal hoch in den Park, dieses Mal über „Lucifer’s Staircase“, einer 4m hohen Wand, mit unterschiedlichen Ebenen aus Europlatten.
Oben angekommen, verkündete man uns schon „nur noch bergab“ und sie sollten glücklicherweise Recht behalten. Der Endspurt zum Ziel stand bevor. Aber nicht nur das, auch zwei angerampte Schiffscontainer und mehrere Autos versperrten den Weg zum heiß ersehnten Ziel. Also nochmals alle Kraftreserven mobilisiert und beim Zieleinlauf ein Lächeln für die Fotografen auf die Lippen gezaubert.
Der Urbanathlon war für mich eine neue Herausforderung, wobei mir vor allem der ständige Wechsel vom Laufen zum Stoppen an den Hindernissen etwas zu schaffen gemacht hat. Auf der Langstrecke, ohne Hindernisse, halte ich schließlich meinen Rhythmus meist kontinuierlich Konstant. Vor allem aber hat der Lauf in Hamburg mächtig Spaß gemacht und ich könnte mir durchaus vorstellen, einen Urbanathlon auch mal in New York, Sydney, Singapur oder eine der anderen Metropolen zu laufen. Vielleicht aber auch in Hamburg, im nächsten Jahr. Wer weiß?
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